Robert Antretter für 50-jährige Parteimitgliedschaft geehrt

Veröffentlicht am 25.08.2011 in Kreisverband

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete der SPD im Wahlkreis Backnang-Schwäbisch Gmünd und heutige Bundesvorsitzende der Lebenshilfe Robert Antretter ist von seiner Partei für 50-jährige Parteimitgliedschaft geehrt worden. In einer bewegenden Feierstunde im Katholischen Gemeindezentrum in Backnang hat er die goldene Ehrennadel überreicht bekommen. Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Thierse war extra aus Berlin angereist, um von „Katholik zu Katholik“ über das Thema „Christlicher Glaube und sozialdemokratische Politik zu referieren.

Der SPD-Kreisvorsitzende Jürgen Hestler würdigte das Wirken von Robert Antretter:
„Robert Antretter passt in kein Schema, in keine Kategorie, in keine Schublade. Manche bezeichnen ihn ja als den letzten linken Konservativen. Da ist schon was dran. Denn konservative Politiker sind im Schnitt schöner. Dies haben zwei Wissenschaftler vom schwedischen Ratio-Institut unlängst in einer Untersuchung festgestellt. Auf der anderen Seite haben nach einer englischen Studie der renommierten London School of Economics Linke einen höheren Intelligenzquotienten. Insofern passt die Bezeichnung linker Konservativer ganz gut.

Das Problem ist nur, dass die Kategorien links und konservativ fließend ihre Bedeutung verändern und höchstens eine Standortbestimmung und auf keinen Fall eine Bewertung darstellen.
Vielleicht sollten wir auch weg von diesen abgegriffenen Formeln und dafür neue einführen. Mein Vorschlag wäre, für die Bewertung von Politikern als oberstes Kriterium die Kategorie Glaubwürdigkeit festzulegen.

Robert Antretter ist darin stark oskarverdächtig.

Politiker haben ja in der Regel einen schlechten Ruf. In den meisten Umfragen findet man sie in netter Gesellschaft. So in der Nähe von Baulöwen, Boxmanagern und Bordellbesitzern.
Ich frage mich schon lange, woher dieses schlechte Image kommt.

Es liegt sicherlich auch daran, daß Politiker alle vier oder fünf Jahre ihre Persönlichkeit auf dem Markt der Öffentlichkeit anbieten müssen ... und dann natürlich darauf achten müssen, daß ihre Ware, ihre Persönlichkeit auch nachgefragt wird.

Sie müssen als Marktschreier in eigener Sache auftreten. Und dann ist natürlich die Gefahr groß, Charaktereigenschaften zu entwickeln, die diejenigen fordern, von denen man am Markttag, sprich am Wahltag abhängt.

Man präsentiert sich so, wie die Kunden es wünschen. Oft bis zur Selbstverleugnung.
Wer wählt schon einen, der überwiegend Unangenehmes zu verkünden hat.
Marktcharakter oder responsivness nennen dies die Fachleute.

Aber wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht mehr ganz dicht sein.

Robert Antretter hat sich diesen Marktgesetzen weitgehend entzogen. Er hat den Mut gehabt, gegen den Strom zu schwimmen, auch wenn dies seinen Marktwert nicht unbedingt gesteigert hat (§218). Er hat seine Persönlichkeit nicht an den Publikumsgeschmack verkauft und ist trotzdem ... oder vielleicht gerade deshalb kein Ladenhüter geworden.

Er war wie kein anderer in seinem Wahlkreis präsent. Er war und ist ein Schaffer. Und dies ist für einen Schwaben wie mich ein Lob der höchsten Kategorie.

Solche Politiker brauchen wir! Er macht auf dem politischen Markt eine gute Figur und es wäre schlimm, wenn er sich jetzt ganz zurückziehen sollte!

Und um in der Filmsprache zu bleiben: Die Marke Robert Antretter ist heutzutage „besonders wertvoll“. Vielleicht auch deshalb –und dieses etwas platte Wortspiel sei mir erlaubt – weil diese Marke voller Werte ist. Es sind christliche Werte. Es sind demokratische Werte. Es sind sozialdemokratische Werte“.

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