Kreis-SPD will Partei-Jubiläum groß feiern

Veröffentlicht am 08.05.2012 in Presseecho

Jürgen Hestler führt Rems-Murr-Sozialdemokraten weiter an – Lob für Erik Flügge aus Backnang für sein Currywurst-Plakat

Im kommenden Jahr wird die SPD 150 Jahre alt. Da werden die Sozialdemokraten im Kreis mächtig mitfeiern. Das kündigte Jürgen Hestler beim Kreisparteitag am Freitagabend an. Mit überwältigender Mehrheit wurde Hestler im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Großes Lob erhielt der ehemalige Vorsitzende der Backnanger Jusos, Erik Flügge, für sein umstrittenes Currywurst-Plakat.

aus: Backnanger Kreiszeitung v. 7.5.2012

Jürgen Hestler

Von Florian Muhl

SULZBACH AN DER MURR. Hestler findet es schade, so einen klugen Kopf wie Erik Flügge verloren zu haben. Allerdings nur für den Rems-Murr-Kreis. Denn der in Backnang geborene und in Allmersbach im Tal aufgewachsene 25-Jährige, der vor einigen Jahren noch die Backnanger Jusos angeführt hat, blieb und bleibt der Partei erhalten. Derzeit von Tübingen aus. Denn dort studiert er Politikwissenschaften. Und Flügge eckt an. Mit seinem jüngsten Werk, das derzeit tausendfach aushängt und für die SPD in Nordrhein-Westfalen Werbung machen soll. Denn dort ist am kommenden Sonntag Wahl. In großen Lettern steht „Currywurst ist SPD.“ drauf. „Das ist Inhaltslosigkeit mit Soße“, schimpften und belächelten es die einen. Andere halten das Plakat für einen „genialen Guerilla-Wahlkampf“. Flügge war selbst überrascht, dass die Resonanz auf seinen Entwurf so groß ist und war. Sein Freund und Kommilitone Jonathan Gauß hatte ihn auf die Idee gebracht, an dem Plakat-Wettbewerb mitzumachen. Per Online-Abstimmung siegt sein Entwurf.

Hestler: „Das Plakat hat voll und ganz sein Ziel erreicht.“ Der Kreisvorsitzende nannte es als Beispiel dafür, dass die SPD mehr in die digitale Welt einsteigen müsse. „Wir müssen sie verstehen, nutzen und mit der analogen verbinden.“ Er als Gymnasiallehrer weiß bestens, dass sich Jugendliche in der Hauptsache per Facebook austauschen. Deswegen hat auch die Rems-Murr-SPD eine Facebook-Gruppe. Flügge habe sein Plakat in der digitalen Welt entworfen. Dann sei es in die analoge Welt transferiert worden. „Und dort war’s der Aufreger“, sagt Hestler., „und Norbert Roettgen ist genau in diese Falle getappt“.

Im kommenden Jahr, wenn die SPD bundesweit ihr 150-jähriges Bestehen feiert, will Hestler kräftig mitfeiern. Beispielsweise beim Festakt in Leipzig am 23. Mai. Und auch beim Deutschlandtreffen am 17. und 18. August in Berlin. Aber auch im Kreis soll etwas auf die Beine gestellt werden. Da könnte der Chef der Rems-Murr-Sozialdemokraten so einen kreativen Kopf wie Flügge gut gebrauchen. Aber kluge Köpfe hat die SPD viele, sagt der Vorsitzende. „Wir haben so viel Know-how in unseren Reihen“, man müsse die Parteimitglieder nur ansprechen und ihre Fähigkeiten für die Parteiarbeit nutzen.

Er selbst sei nicht angesprochen worden, als es bei der grün-roten Landesregierung vor einem Jahr darum ging, die künftige Bildungspolitik zu besprechen. Hestler ärgerte sich darüber. Das merkte man dem Pädagogen an, als er in seinem Rechenschaftsbericht im Sulzbacher Schlössle diesen Punkt anschnitt. „Ich bilde mir ein, dass ich mich in Sachen Bildung etwas auskenne. Mich hat von der Landesregierung niemand gefragt. Da war ich zugegebener Maßen auch etwas sauer.“ Doch nach vorne schauen, lautete Hestlers Devise. Was muss die SPD? fragte er in den Saal, um seine re-thorische Frage gleich selbst zu beantworten. „Wir müssen unsere Ideen, unsere Ziele weiter erzählen.“ Und mit einem Augenzwinkern und mit einem Seitenblick auf die Neumannsche Gastronomie: „Eigentlich müssten wir jetzt unten im Biergarten sitzen und mit den Leuten reden und unsere Ideen weiter erzählen.“

„Was wir gemacht haben“, sagte Hestler in seinem Bericht, „ist politische Willensbildung zu betreiben“. Seit 1863, seit der Gründung der SPD, gehe es um drei Aspekte, die drei Säulen der Sozialdemokratie. Der Kampf für soziale Gerechtigkeit, die Demokratie solle erhalten bleiben beziehungsweise geschaffen werden und; „Wir sind eine Friedenspartei und wir sind für Aussöhnung“, sagte Hestler, der eines seiner Ziele formulierte: „Aus Grün-Rot muss Rot-Grün werden.“

Das kam offensichtlich gut an. Hestler wurde mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Der Weissacher erhielt 49 Ja-Stimmen bei einem Nein und 4 Enthaltungen. Seine drei Stellvertreter sind: Harald Rass aus Fellbach (52 Ja-Stimmen), Sybille Ernst aus Schorndorf (51) und Frank Ehret aus Backnang (51).

Zu Beginn des Kreisparteitags blickten Christian Lange (SPD) und Silke Krebs (Grüne) zurück auf ein Jahr Grün-Rot. Und zwar in Interview-Form. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion fragte, die Ministerin im Staatsministerium antwortete. „Es ist viel viel anstrengender, als ich gedacht habe“, bekannte Krebs. Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen sagte die Ministerin: „So viel hab’ ich noch nie gearbeitet in meinem Leben.“ Aber es sei toll, dass man viel machen und bewegen könne.

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